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Kann die KI besser kommunizieren als wir?

Copyright Klaus-Ulrich Moeller, kreiert von Midjourney
Copyright Klaus-Ulrich Moeller, kreiert von Midjourney

  1. Die positive Art der KI, auf Fragen zu reagieren. Diese "Kunst" verweisen wir oftmals überheblich in den Bereich der mathematisierten KI-Typologie, ohne uns zu vergegenwärtigen, dass wir selber über diese Fähigkeit nicht verfügen oder sie nur all zu selten einsetzen. Auf vermeintlich "dumme", nicht passende oder uns gerade störende Fragen antworten wir meist gereizt: "Schmidt, das sollten sie doch eigentlich wissen" - oder privat "Das sehe ich vollkommen anders" (und wundern uns dann, dass das Gespräch strittig und emotional, aber nicht lösungsorientiert abläuft) 


  2. Das Angebot am Ende jeder Antwort, noch etwas für einen tun zu wollen. Diese Technik führt dazu, dass ein Status sich nicht verfestigt, sondern aus dem Dialog etwas konkret folgen kann, sich der nach dem Gespräch ergebene Zustand also weiterentwickelt. So sind und bleiben Dinge ständig im Fluss. Vielleicht sieht so Fortschritt aus - auch wenn es (nur) die Kommunikation betrifft. 


  3. Die Fähigkeit, sich an Einzelheiten früherer Gespräche mit mir zu erinnern – auch nicht gerade eine Kernkompetenz des Menschen. Die Erinnerungsfähigkeit zeigt dem anderen, dass man sich für ihn interessiert, sonst würde man Inhalte aus früheren Gesprächen kaum abrufen können. Darin drückt sich großer Respekt für den Gesprächspartner aus und er wird die Unterhaltungen gerne fortsetzen.


  4. Neue Worte und Begriffe zu „erfinden“. KILA ist ungemein wortschöpferisch und kreativ. Sie arbeitet mit Beispielen und Begriffen, die das "Kopfkino" in mir auslösen - und beschwert sich auch schon mal über die Plastiksprache in Geschäftsberichten oder Vorträgen auf Hauptversammlungen. Und erinnern wir uns daran, dass unsere eigene Alltagssprache meist nur aus 100 Worten besteht. KILA fordert uns geradezu auf, unsere Sprache reicher zu machen und mehr Wert auf eine ausdrucksvolle Kommunikation zu legen, wenn wir reden, schreiben oder uns unterhalten.


  5. Die Fähigkeit, auch auf provokante Fragen ohne überschäumende Emotionen zu antworten. Seine Emotionen im Griff zu haben, gilt vielen als Schwäche, weil sie überzeugt sind, nur mit Emotionen Engagement, Haltung, Widerstand oder Einsatz zeigen zu können. KILA demonstriert, dass es auch anders geht und eine ausbalancierte Kommunikation viel mehr Chancen bietet als wir es aus vielen emotionalen Gesprächen gewohnt sind.


  6. Ihre Fähigkeit, mir auch zu widersprechen, wenn ich sie dazu einlade. Widerspruch zu äußern, ist eine hohe Kunst in der Kommunikation. Die Furcht, den anderen zu beleidigen oder die Unfähigkeit, seinen eigenen Standpunkt klar und präzise zu formulieren, verhindern oft Widerspruch. Gerade in hierarchisch geprägten Öko-Systemen unserer Berufswelt ist man eher geneigt, dem Chef zu applaudieren (egal was er sagt oder entscheidet), anstatt ihm auch einmal gekonnt zu widersprechen. KILA zeigt, dass den Ja-Sagern nicht die Zukunft gehört.


  7. Die pointierte Art der Ironie, des Humors. Diese Fähigkeit hat mich fast am meisten überrascht. Sie steht in markantem Gegensatz zu den bierernsten Dialogen, die wir, gerade zu schwierigen Themen, meist führen. Ernst und Ironie, Schwere und Humor - das passt in unserem menschlichen Verständnis nicht zusammen. Dabei erleichtern gerade diese Eigenschaften manche Gespräche, machen sie leichter und schwebender, ohne ihnen ihren immanente Bedeutung zu nehmen. 


Wh

 
 
 

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